erste Eindrücke

Hallo ihr lieben :)

Ich habe in diesen ersten Wochen echt schon wahnsinnig viel gesehen und erlebt! Viele fragten nach genaueren Details & anstatt ich es jedem einzeln erzähle - mache ich es hier für alle! ;)

Nachdem unser Flug aufgrund eines Streiks der Piloten gestrichen wurde, flogen wir nicht über Paris, sondern über London/ Casablanca. Zum Glück wurde unser Flug so schnell umgebucht, sodass wir am geplanten Tag fliegen konnten! In Conakry angekommen, durch Sicherheitskontrollen hindurch - waren wir mega froh, dass das ganze Gepäck noch da war! (nicht selbstverständlich!) Dann holte uns der Chauffeur von Rychens ab & wir kamen nach einigen Strapazen (Militär und wahnsinnigen Straßenverhältnissen) unversehrt im Gästehaus an. Ich genoss noch den wahren "Luxus" mit fließend Wasser und gutem Wlan! Von Dienstag bis Sonntag morgen blieben wir in der Hauptstadt - die echt unglaublich spannend, chaotisch, laut & nervenauftreibend ist! Schon nur beim Verkehr wurde einem klar, dass  die ganze nervige Fahrschuhlzeit komplett für die Katz war. Hier galt nur eine einzige Regel: Der stärkere gewinnt! 

Am nächsten Tag ging ich gemeinsam mit Matthias und seiner Mutter - die für einige Wochen auf Besuch ist, auf den Markt. Das war wirklich ein wahnsinniges Erlebnis! Überall Menschen, Kinder, Babys die herumlagen, schrien, Lärm, Dreck, Schmutz, kleine enge Gassen, Gerüche, Hitze, stickige Luft,.. Wir zwei Neulinge waren wirklich überfordert! Vor allem war es anscheinend noch einer der "guten" Märkte in Conakry - wir konnten es fast nicht glauben haha ;)

Wir hatten auch die Möglichkeit eine Schule zu besuchen. Während Matthias organisatorische Dinge erledigte, führten uns zwei Schüler durch die Klassen des Gymnasiums. Es war wirklich interessant zu sehen mit wie viel Eifer und Ernsthaftigkeit sie bei der Sache waren & wie wichtig ihnen eine gute Ausbildung ist! 

Doch Conakry wäre wohl nicht Conakry wenn es nicht einige kleine Problemchen und Turbulenzen gegeben hätte. Vor allem das Militär war wirklich ganz genau bei der Sache. Öfters wurden wir angehalten & durchsucht! Einmal wollte er Matthias und mir sogar die Kamera wegnehmen, da er behauptete, dass Kameraverbot ist. Dabei sah er es als gute Chance und Gelegenheit 2 Kameras gratis zu bekommen. Wenn du dich da nicht auskennst, gute Argumente hast & schlagfertig bist - hast du echt verloren! 

Am Sonntag Morgen ging es dann los! 12 Stunden auf dem Weg nach Gaoual. Mit unserem vollgepackten Land Rover fuhren wir zuerst 5 Stunden auf recht guten und geteerten Straßen. Doch dann fing der ganze Spaß erst an. Da war nichts mehr von ruhiger Fahrt und Nickerchen machen. Geschüttelt und gut durchgerüttelt aufgrund extremer Schlaglöcher, war die Fahrt wirklich sehr nervenaufreibend. Doch nichts desto trotz hatten wir wirklich eine super Reise & konnten nur danken, dass alles ohne Zwischenfälle so gut geklappt hat! Rychens brachten mich dann zu meinem neuen Zuhause. Ich wohne bei Elian und Simon Meier – einem jungen Missionarsehepaar aus der Schweiz.

Gaoual ist ein kleines Dorf – das es aber auf jeden Fall in sich hat! (verfahre mich jedes Mal wieder, bei diesen hunderten verschiedenen kleinen Wegen). Der Markt ist um einiges kleiner und überschaubarer als in Conakry. Kaufte mir gleich beim ersten Besuch einen Stoff – den ich bei einer Schneiderin zum „Complet“ nähen ließ.  Die Missionare sind alle total lieb! Neben Rychens (Matthias, Priska mit Ruven und Luna & natürlich Marietta die Mutter von Matthias), die ich schon recht gut kennengelernt habe & jetzt schon total mega gerne mag! – sind eben Meiers, Vögelis (Tobias, Michelle und die kleine Tochter Celine) und Daniela noch mit ihm Team.

Am Mittwoch fing ich den Unterricht mit Ruven an. Ich unterrichte ihn in einem kleinen Klassenzimmer im Haus von Daniela. In Mathe, Deutsch und Sachunterricht. Kunst und Musik kommt bald auch noch dazu. Er ist wirklich ein guter und motivierter Schüler und bis jetzt macht es mir total Spaß!  

Das Haus in dem ich wohne gefällt mir auch ganz gut. Ich habe ein eigenes Zimmer, Internet ( :D ), es gibt einen großen Hof mit Veranda, eine Küche mit Gasherd & Backofen,.. Fließend Wasser haben wir hier nicht, das war am Anfang echt eine Umstellung – aber bin schon froh, dass es eine Kloschüssel gibt & ich nicht irgendwo nach draußen aufs Plumpsklo muss! ;)

Sonst lernte ich schon echt viele Leute kennen! Vor allem ist man hier wirklich NIE alleine! IMMER sind Leute im Hof!! Egal ob 20 Kinder, die Wäschefrau, die Nachbarn, Freunde, Arbeiter,.. es ist wirklich immer was los!!

Die Dinge, die mir noch etwas zu schaffen machen sind die Hitze, (man schwitzt echt die gaaaaanze Zeit & es ist einfach soooo heiß & schwül!! – das ist echt anstrengend & gewöhnungsbedürftig), die Sprache, in die ich mich wirklich noch hineinfinden muss – es ist oft schwierig eine Unterhaltung zu führen, wenn mir viel Vokabular fehlt - & auch manchmal schwer verständlich ist, da das Afrikanische Französisch doch nochmal um einiges anders ist. Es ist auch von Vorteil wenn man einige Brocken Pular kann – da bin ich schon ein bisschen mit dem Nachbarsjungen am Lernen ;) Die Mode ist auch so eine Sache. Ich als absoluter Hosenmensch konnte mich bis jetzt noch nicht für diese langen knallbunten Röcke und Kleider begeistern! Fühle mich eher verkleidet als gut angezogen - aber viell entdecke ich ja doch noch die wahre Liebe zu diesem Kleidungsstil ;) & Dann hald noch die Orientierung und das Eingewöhnen in die Kultur, die Sitten, das ganze Leben… usw. Aber mir ist natürlich klar, dass das seine Zeit braucht bis ich mich an alles gewöhnt habe!

Aber alles zusammen kann ich wirklich sagen, dass es mir hier wirklich gefällt & ich gespannt bin auf weitere Erlebnisse! Ich hoffe ich konnte euch einen kleinen Einblick geben! 

Bis bald!