schon recht gut eingelebt :)

 

On jaraama alle zusammen :D

Hier wiedermal ein kurzes Update von mir - Viel Spaß :D

 

Kindergarten

Mit dem Kindergarten geht es schon besser. Da die Kinder den Ablauf und die Spiele jetzt schon ein bisschen kennen, ist es einfacher für mich. Der Kindergarten steht immer unter einem bestimmten Thema. Die ersten 2 Wochen hatten wir „Famille" und die letzten 4 Wochen „marche" (Markt). Dabei stimmen wir das Programm immer darauf ab. Zuerst eben unser Eingangslied (Bonjour les amis...) dann sitzen wir im Kreis & lernen ein paar Vokabeln auf Französisch - dabei halte ich Bilder hoch, nenne das Wort & sie sprechen es nach. Dann machen wir immer etwas ins Heft (zeichnen, etw. basteln, anmalen, nachfahren, usw.), dann ein Actionspiel, dann Frei spielen (meistens machen wir 2 Gruppen - die einen spielen zB. Duplo, die anderen Puzzle - dann wird gewechselt). Dann meistens noch ein Spiel & danach wieder unser Abschlusslied (Au revoir les amis..). Wir haben auch ein behindertes Kind im Kindergarten - die große Schwester von ihr kommt immer mit, da sie eine Einzelbetreuung braucht. Am Anfang waren wir uns nicht sicher, ob wir sie dazu nehmen sollen, und eig. haben wir schon gesagt, dass sie nicht kommen darf, da es für den Anfang für mich einfach zu viel ist. Doch sie kam dann trotzdem immer wieder, bis wir sagten, dass wir es versuchen können. Bis die Schule losgeht (wenn sie aufgeht) und so lange Marietta noch hier ist, kann sie auf jeden Fall bleiben, danach schauen wir wie es weitergeht. Doch für dieses Mädchen bedeutet es sehr viel! In Europa werden diese Kinder so gut wie möglich gefördert, hier weiß man nicht wirklich was man mit ihnen anstellen soll. Auch wenn sie nicht überall mitmachen kann, sie ist einfach immer mit dabei & lernt von den anderen, die anderen aber auch von ihr. Vor allem profitiere ich auch von der großen Schwester, da sie recht gut Französisch spricht & auf Pular übersetzen kann.

Schule

Die Schulen sind wegen Ebola immer noch im ganzen Land geschlossen, und keiner weiß wann, und ob sie überhaupt noch aufgehen. Es ist wirklich krass und echt belastend. Für die Krankheit ist es sicher nicht schlecht, wenn die Schulen weiterhin geschlossen bleiben, doch für die Kinder und Jugendlichen und natürlich für die Lehrer - die somit keinen Job haben, ist es nicht einfach.

Neuigkeiten:

Englischkurs/ Chor

Fatou, sie ist 23, fragte mich, ob ich ihr nicht ein bisschen Englisch lernen könnte. Jetzt habe ich angefangen, sie jeden Samstag vor der Chorprobe in Englisch zu unterrichten. Die Herausforderung besteht darin - Englisch auf Französisch zu erklären, aber es geht eig. recht gut ;) Vor allem lernt sie wirklich schnell! Im auswendig lernen & sich etwas merken - sind sie echt Weltklasse! Wenn wir im Chor ein neues Lied lernen, wird es kurz auf der Tafel aufgeschrieben, dann singt man es einmal vor, wir singen einmal mit & dann sollte es schon sitzen! :P - wenn wir gerade beim Chor sind - es gefällt mir wirklich soooo gut! Ich liebe dieses Temperament, die Freude und die Echtheit, die sie hier ausstrahlen! Auch mit den Jugendlichen in meinem Alter in Kontakt zu sein ist super! Wenn wir alle sind - sind es ca. 16 Jugendliche, die im Chor singen & das macht echt riesen Spaß!!

Fließend Wasser:

Seit ca. 2 Wochen haben wir fließend Wasser :D ja man kann tatsächlich den Wasserhahn aufdrehen und es kommt Wasser heraus! Was für ein Wunder! Erst wenn man hier ist, sieht man es nicht mehr als selbstverständlich an! Doch ich bin echt froh, dass ich noch miterlebt habe, wie es ist ohne fließend Wasser zu leben. Ständig Wasser pumpen gehen, Kübel ins Haus tragen - mit einem Kübel Wasser duschen, abwaschen, kochen, Klo spülen, Zähne putzen... Da merkt man erst in was für einem Luxus wir in Europa leben! Doch man gewöhnt sich schnell daran & ich fand es eig. nie schlimm! Wir haben sogar einen Brunnen im Hof. Das war auch eine Erleichterung! Die Einheimischen hier müssen nämlich teilweise recht lange laufen, bis sie zu einem Brunnen kommen & das Wasser dann nach Hause schleppen.

Retraite:

In 2 Wochen ist Retraite! - eine ganze Woche, die wir mit allen Missionaren aus ganz Guinea zusammen in Dalaba verbringen. Ich gehe mit Rychens schon eine Woche vorher, also schon diesen Samstag, um ein bisschen zu reisen & Ruven weiterhin zu unterrichten. Ich freue mich schon riesig darauf - vor allem auch die anderen Missionare und Kurzzeitler (so wie ich) kennen zu lernen!

 

Dinge die man wissen sollte:

 

  • Auf einem Fest tanzen nur die Frauen
  • Tiere töten ist Männersache, kochen und waschen Frauensache
  • Hier wird alles auf dem Kopf herumtransportiert
  • Da die Afrikaner mit den Händen essen - jaaaaa nicht vergessen die Hände davor zu waschen & nur mit der RECHTEN Hand zu essen!
  • Je mehr Glitzer, Rüschen, Palletten,... an Kleidern, desto besser!
  • Vor allem Kinder, schreien einem immer mit voller Lautstärte „Poooortoooo" (weiße) hinterher. So laut, dass natürlich 10 weitere Kinder aus ihren Höfen und Häusern herausrennen, mit riesengroßen Augen und ausgestrecktem Arm aus voller Kehle mitschreien. (ist nicht böse gemeint, sondern ganz „normal" :P - mit der Zeit gewöhnen sie sich auch dran)
  • Türen stehen IMMER offen! Auch wenn man gerade keine Zeit hat, oder gerade wegmuss - würde man & sollte man auch nie jemanden wegschicken!
  • Alleine zu sein ist hier für die Einheimischen ganz schlimm! Wenn sie alleine zu Hause sind, gehen sie nach draußen, oder besuchen andere Leute! Auch wenn sie zB. wissen würden dass einer von uns alleine zu Hause ist - kommen dich die Leute besuchen, damit du nicht alleine sein "musst" - Dabei wäre es für uns eben gerade mal schön alleine zu sein!
  • Sie LIEBEN Fotos machen hier! aber NUR wenn sie schön und gepflegt aussehen! (Für mich manchmal schwierig, da man ja eben genau auch den Dreck und die Armut fotografieren möchte, - sie das aber eben nicht gerne sehen..)
  • Haare sind hier sehr wichtig! Frauen und Mädchen sind immer geflochten. Auf Festen tragen sie oft Perücken, oder flechten sich lange Haare hinein. Männer sind gepflegt wenn sie die Haare ganz kurz rasiert haben..
  • Es gibt viele verschiedene Feste hier. Eines davon ist ein „Namensgebungsfest". Ein paar Wochen nach der Geburt eines Kindes, wird ein großes Fest veranstaltet, auf dem der Namen des Kindes bekannt gegeben wird. Am Tag davor kommen alle Mamas und helfen beim Kochen und vorbereiten. (oft macht man nicht wirklich viel - nur zB. 2 Kartoffeln schälen - wenn überhaupt! Das wichtigste dabei ist einfach „gesehen und gesehen werden" !!)
  • Die Frauen werden oft mit dem Namen ihrer Männer angeredet. Vor allem wenn man den Mann vor der Frau kennengelernt hat - zB: Madame Simon, Madame Samuel, Madame Matthias,..
  • Hier werde ich übrigens ebenfalls nur mit „Madame" angeredet - mhm! - es gibt schon ein paar Sachen, die könnten wir in Europa ruhig auch einführen ;) 
 
 
Bis zum nächsten Mal! :D 
eure Nadina