Retraite, Weihnachten, Ferien,...

Hallo alle zusammen!

Es ist jetzt wirklich schon lange her, als ich euch das letzte Mal geschrieben habe! Doch jetzt habe ich es endlich wieder einmal geschafft! Viel Spaß beim lesen ;)

Übrigens ist es bei euch auch so kalt? Am Anfang lachte ich noch über Simon und Elians Erzählungen. Danach sagte ich nichts mehr, als ich tatsächlich mit Wolldecke, Pulli, Erkältung  + Tee in der Hand dasaß. Konnte es selber fast nicht glauben. Doch leider ging diese Kältefront viel zu schnell vorbei! Obwohl es momentan immer noch ganz angenehm ist ;) - Übrigens ist Gaoual der heißeste Ort in ganz Guinea .. wenn ich das früher gewusst hätte .... ;)

Retraite:

Die Retraite ist jetzt wirklich auch schon etwas länger her, doch es war wirklich eine mega coole Woche! Alle Missionare von der SAM aus ganz Guinea trafen sich in Dalaba & verbrachten eine Woche zusammen. Wir Kurzzeitler waren am Morgen für das Kinderprogramm zuständig & sonst hatten wir frei ;) Ich habe echt geniale Leute kennengelernt! Vor allem war es echt mal wieder cool mit so vielen „weißen“ zusammen zu sein, die gleiche Sprache zu sprechen und sich auszutauschen. Vor allem mit den anderen Kurzzeitlern verstand ich mich super! Doch das absolut coolste kommt erst – und zwar, dass es im März schon wieder eine „Retraite“ gibt! Das heißt, ich werde alle wieder sehen - auf das freue ich mich total!

Weihnachten/ Neujahr:

Die Feiertage habe ich hier tatsächlich etwas anders verbracht, als sonst in Österreich ;) Am 24. am Morgen bastelten & dekorierten Elian und ich zusammen mit dem Chor den Gemeinderaum. Das fand ich wirklich total schön, wie alle mithalfen & Spaß und Vorfreude auf das große Fest hatten!

Am Abend war dann der erste Gottesdienst, der extrem bunt, vielseitig, laut, aber auch eeeeeewig lange war !! Der Pastor wollte gar nicht mehr aufhören zu predigen - ich habe gezählt - 34 Leute (von ca. 80 Personen - darunter auch sehr viele Erwachsene) haben die zweite Hälfte einfach verschlafen. Dafür war das Theater und die Lieder von den Kindern, dann umso erfrischender ;)

Am 25. am Morgen war dann das offizielle große Weihnachtsfest! Alle kamen frisch rausgeputzt & frisiert/ geflochten zum Gottesdienst. Der Chor hat die Wochen davor wirklich extrem viel geübt, um dann beim Fest so richtig was zeigen zu können! Der ganze Chor ließ sich sogar aus dem gleichen Stoff neue Kleider nähen! Ich habe mit ihnen übrigens auch ein Lied eingeübt für den 25. Oh happy day ;) es war echt cool, obwohl sie aus dem europäischen Rhythmus nicht so ganz schlau wurden.

Die Frauen haben am Vortag schon angefangen zu kochen & nach dem Gottesdienst am 25. aßen wir noch alle zusammen „Riz Gras“.  Alles in allem war es echt cool zu sehen, wie die Christen hier Weihnachten verbringen, obwohl ich meine Familie, unsere Traditionen zu Hause & natürlich den SCHNEE (!!! - das ich das mal sage) schon ein bisschen vermisste ;) 

Ferien/ Ilona/ Conakry/ Insel:

Vor drei Wochen kam Ilona für 10 Tage zu mir nach Gaoual. Ich habe sie auf der Retraite kennengelernt - Sie ist in Telimele ebenfalls Kurzzeitlerin. Wir verstanden uns auf Anhieb super! Es war so als würde ich die Ferien mit einer alten Freundin verbringen, die ich schon seit Ewigkeiten kenne! Diese 10 Tage gingen wie im Flug vorbei, nachdem ich ihr alles gezeigt habe (an einem Nachmittag waren wir mit der Gaoual Führung durch :P), wir am Fluss baden waren, Leute besucht haben, uns ENDLICH mal zöpfeln ließen, Silvester mit den Zurückgebliebenen vom Gaoual-Team feierten (Rychens & Mayers fuhren spontan ans Meer – d.H. wir hatten das ganze Haus für uns :DD) , das Haus in Schuss hielten & Kinder-Spiel-Nachmittage machten.

Danach fuhren wir zusammen mit Vögelis nach Conakry. Sie verbrachten die Ferien mit 2 anderen Familien aus Telimele ebenfalls auf einer Insel. Ilona und ich hatten die einzigartige Gelegenheit mit ihnen mitzureisen – kapselten uns dann jedoch auf einer anderen Insel ab ;) In Conakry gibt es insgesamt 3. Wir waren auf der kleinsten – die „ile de Room“ heißt und eine kleine Tropeninsel ist. Und es war einfach nur atemberaubend schön! Auf der einen Seite war unser Hotel, mit wunderschönem Sandstrand, auf der anderen Seite wohnten Einheimische wie in einem Dorf zusammen. Wir waren die einzigen Gäste und hatten das ganze Hotel und den ganzen Strand nur für uns. Wir wohnten in einem kleinen Häuschen mit direktem Blick aufs Meer. Wir hatten keine 10 Meter zum Strand. Es war echt schön mal keine Leute um sich zu haben, einfach nur entspannen und nichts tun! Am letzten Abend vor unserer Abreise luden uns Einheimische ein zu einem Afrikanischen Tanz/Sing/Trommel Abend zu kommen. Da sie es auf unserer Seite der Insel machten, gingen wir hin. Sie machten ein Lagerfeuer, trommelten, sangen & tanzten für uns. Wir versuchten uns selber an diesen Afrikanischen Tänzen, doch mussten uns eingestehen, dass zuschauen eben doch auch eine gute Option bleibt.

Wieder auf dem Festland in Conakry angekommen, gingen wir am nächsten Tag auf den Madina. Den größten Markt in ganz Guinea. Und das war wirklich der WAHNSINN!! Menschenmassen, Gedränge, Gerüche, Gestank, kleine Gässchen, riesen überdachte Stände mit Klamotten, Essen, Schmuck, Kosmetik, Schuhe, Tücher, Stoffe, Elektrogeräte,… Da wir mit 3 Männern auf den Markt gingen, fanden wir irgendwann unseren eigenen Weg durch das Gewühl zu den Klamotten ;) Dabei mussten wir echt aufpassen nicht die Orientierung zu verlieren & uns unseren Weg genau einprägen – was gar nicht so einfach war. Doch zum Glück kamen wir heil wieder beim Auto an ;)

Am übernächsten Tag ging es für uns dann wider zurück. Ilona fuhr mit ihren Teamkollegen zurück nach Telimele und ich mit Vögelis auf einer langen und ermüdenden 16 stündigen Fahrt, aufgrund Platten, Reparatur & Umweg, zurück nach Gaoual. Um 6 Uhr morgens abgefahren, um 10 Uhr abends angekommen.

Alltag:

Doch die Ferien waren jetzt eindeutig zu Ende, denn für mich fing es schon am nächsten Tag wieder mit Schule und Kindi an! Nach dieser Woche war die ganze Erholung schon wieder futsch ;) Trotzdem war es auch wieder schön in den geregelten Alltag einzusteigen.

Neuigkeiten:

Die Schulen sind ENDLICH aufgegangen! Und zwar genau heute!!! Dieu merci! Ich habe ehrlich gesagt nicht mehr daran geglaubt, doch jetzt tatsächlich nach 4 Monaten im Rückzug ist es so weit! Da Ebola jedoch immer noch ein großes Thema ist, wurden an alle Schulen solche Fiebermesspistolen ausgeteilt, mit denen sie jeden Tag die Kinder bevor sie auf das Schulgelände kommen, messen müssen.

So das wars auch schon wieder von mir! Ich werde euch auf dem Laufenden halten!

Gaaaaanz liebe Grüße !!

Nadina